Produktfeed verwalten: Custom Labels in Google Shopping nutzen

AllgemeinGoogle Ads 15. September 2022

Produktfeed verwalten: Custom Labels in Google Shopping nutzen

Custom Labels geben Händlern die Kontrolle über ihren mit Google Shopping vertriebenen Produktfeed zurück. Bis zu 5 „Benutzerdefinierte Etiketten“ lassen sich für die Produktübersicht anlegen und den einzelnen Produkten zuordnen. So maximieren Sie die Funktionsfähigkeit Ihres Feeds und behalten den Überblick über Sales.

Was sind Custom Labels?

Wenn Sie bereits Produkte in Ihren Google Shopping Feed geladen haben, werden Sie die verschiedenen Labels des Tools kennen. Nur durch Vergabe der Attribute finden Sie sich später in Ihrer Produkttabelle zurecht. Neben den festen Labels bietet Ihnen die Plattform an, bis zu 5 Custom Labels zu vergeben. Diese Felder, nummeriert von 0 bis 4, lassen sich selbst definieren und dann wie gewohnt zur Sortierung verwenden.

Neue Händler sollten sich zunächst mit der Funktionalität der Labels in Google Shopping vertraut machen, bevor sie eigene Etiketten vergeben und damit arbeiten. Ein Label oder Etikett ist ein Wert, der sich einem bestimmten Produkt zuordnen lässt. Für alle Artikel muss eine Item ID vergeben werden, also ein einzigartiger numeraler Wert, der dieses Produkt in einer bestimmten Farbe, Form und Größe bezeichnet. Verkaufen Sie beispielsweise einen Schuh einer bestimmten Marke in verschiedenen Farben des gleichen Modells, muss jede Farbe eine einzigartige ID erhalten, um den Produkten in der Werbung und Shoppingübersicht zugeordnet zu werden. Diesen Wert bezeichnet Google als Label.

Mit dem Label arbeiten einerseits Sie als Händler, andererseits aber auch die Algorithmen. Produktbilder, Bezeichnungen, Kategorien und in letzter Instanz natürlich Werbeeinblendungen für die Interessenten beziehen sich auf die Labels. Nur wenn ein Label korrekt vergeben wurde, kann auch das Produkt dazu ausgespielt werden. Ein benutzerdefiniertes Label funktioniert genauso. Der Wert wird jedoch nicht von Google, sondern von Ihrer Seite aus vorgegeben.

Vordefinierte Google Shopping Labels verstehen

Google Shopping arbeitet mit Produktgruppen basierend auf den vergebenen Etiketten. Dazu benötigt das System mindestens die sechs Werte, auf deren Basis die Storefront ausgegeben wird. Zusätzlich erhält jedes Produkt einen Namen, eine Beschreibung, Produktbilder und viele weitere Informationen, an deren Merkmalen sich die Produktseite und Anzeige orientiert.

Diese Informationen hinterlegen Sie auf den sechs vordefinierten Labels:

Brand: Marke oder Hersteller des Produktes. Dieser Wert ist besonders wichtig, wenn Sie zahlreiche verschiedene Marken über Ihren Shop vertreiben. Kunden suchen häufig nach einer bestimmten Marke, mit der sie gute Erfahrungen gemacht haben. Auch für Sie selbst ist es einfacher, Aktionen rund um die Marke über dieses Etikett zu gruppieren.

Item ID: Jedes Produkt benötigt eine feste, klar zuordenbare ID in Form einer einzigartigen Ziffernfolge. Die ID kann von beispielsweise 1 bis 999 vergeben werden oder ein komplexer Wert sein.

Condition: Ist das Produkt neu, gebraucht oder refurbished? Der Wert ist nicht nur für die Anzeige wichtig, sondern auch dann, wenn Sie verschiedene Versionen des gleichen Artikels anbieten.

Product Type: Dieses Label lässt sich als Kategorisierung begreifen. Bieten Sie beispielsweise Stiefel, Sneaker und Sandalen an, ist das jeweils der „Produkttyp“. Sie können dabei so spezifisch etikettieren wie Sie mögen. „Sommersandaletten“, „Haussandalen“, „Ledersandalen“ – Testen Sie, welche Kategorien besonders beliebt sind und vergeben Sie die Kategorien danach.

Channel: Verkaufen Sie dieses Produkt in dieser Form gerade online oder in Ihrem lokalen Geschäft? Google Shopping lässt sich auch als Bestellfunktion für die Abholung vor Ort nutzen.

Channel Exclusivity: Wenn ein Produkt nur online oder nur im Geschäft verfügbar ist, sollten Sie es als „channel exklusiv“ markieren. Sowohl für das Channel, als auch das Channel Exklusivity Label müssen Sie zuvor einen „local“ Produktfeed angelegt haben. Nur wenn Sie auch offline Produkte anbieten, ergibt es Sinn, ein Produkt als online-exklusiv zu markieren.

Als siebte Option bietet Google Shopping an, die bis zu fünf Custom Labels zu nutzen. Das ist jedoch keine Pflicht. Sie können diese Werte offen lassen, wenn Sie nicht tiefer in das Verkaufssystem eintauchen möchten. Wir empfehlen jedoch, das Beste aus den Etiketten herauszuholen und über die Nutzung der Custom Labels die Verkäufe zu maximieren.

Custom Labels für präzise Berichte anlegen

Eine Möglichkeit, Custom Labels in Google Shopping effizient zu nutzen, ist die Nutzung als hilfreicher Wert für die Auswertung von Verkaufsberichten. Dazu müssen Sie zunächst wissen, was genau Sie in Ihren Berichten erkunden möchten.

 

Zielgruppe besser kennenlernen

Nehmen wir beispielsweise an, Sie kennen Ihre Zielgruppe noch nicht so gut, wie Sie sie für eine kommende Kampagne gern kennen würden. Sie wissen, dass Ihr Shop Produkte für Männer und Frauen aller Alters- und Größengruppen anbietet, darum haben Sie auch stets eine große Anzahl von Produkten auf Lager. Sommerkleider und Lederjacken für Männer gleichermaßen sind in den Größen XS bis XXL verfügbar, aber nur ein kleiner Teil der eingelagerten Produkte wird verkauft. Möchten Sie nun beispielsweise herausfinden, wer sich von Ihrem Shop überhaupt angesprochen fühlt, kann es sinnvoll sein, diese Attribute bewusst zuzuordnen.

Vergeben Sie beispielsweise die Etiketten „Größe“ und „Geschlecht“ und unterteilen Sie in männlich/weiblich/neutral, Kurzgröße/Normalgröße/Übergröße/große Übergröße, um später in den Berichten zu sehen, welche Modelle am meisten gekauft werden. Vielleicht zeichnet sich Ihre Bekleidung in besonders großen Größen durch eine perfekte Passform aus, so dass Personen in dieser Größengruppe sie besonders häufig weiterempfehlen. Dann ist es sinnvoll, weniger Teile in den kleinen Größen auf Lager zu halten und dafür auch die Werbung an die Nachfrage nach großen Größen anzupassen.

 

Saisonales Shoppingverhalten erkunden

Sie möchten wissen, wann im Jahr Ihre Kunden beginnen, für bestimmte Feiertage oder Ferien einzukaufen, wann für Ihren Shop die Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Wintersaison mit spezifischen Aktionen und Werbekampagnen beginnen sollte? Dann vergeben Sie Custom Labels, die Produkte einem Anlass zuordnen.

Ein beliebtes Custom Label für Google Shopping Angebote ist „Jahreszeit“ oder „Saison“. Hier können Sie beispielsweise die Werte Frühling bis Winter, Weihnachten, Ostern, Chinesisches Neujahr oder lokale Feiertage vergeben. Aber auch „Sommerferien“ oder „Winterurlaub“ können sich als Etikett lohnen. Sie können dann verfolgen, wie sich die Verkäufe entwickeln und in der kommenden Saison darauf reagieren.

Custom Labels als Marker für Aktionsware

Über die benutzerdefinierten Etiketten bietet Ihnen als Händler Google Shopping eine Möglichkeit, Aktionen und Sales im Voraus zu planen oder dynamisch im Blick zu behalten. Dazu können Sie beispielsweise jahreszeitbedingte Sales direkt bei Eingabe der Produktdaten vorplanen. Voraussetzung hierfür ist, dass Ihr Produktfeed regelmäßig dem vorhandenen Lagerbestand angepasst wird. Andernfalls starten Sie mit zahlreichen bereits ausverkauften Produkten in den kommenden Sale.

Vergeben Sie für das Taggen der Aktionsware zunächst ein Custom Label „Aktion“ oder „Ausverkauf“. Werte können hier beispielsweise „Summersale“ oder „Aktion/keine Aktion“ sein. Wie umfangreich Sie den Tag nutzen, hängt vor allem davon ab, wie oft Sie die Liste aktualisieren. Mit einer Sortierung nach den jeweiligen Werten sehen Sie dann in der Übersicht, welche Produkte aktuell oder in Zukunft vergünstigt sind. Das kann auch für Affiliate Partner interessant sein.

Gewinnmarge und Verkaufsraten verfolgen über Labels

Wann zahlt sich eine Aktion, bei der eine bestimmte Produktgruppe beworben wird, besonders aus? Meist dann, wenn die auf den Aktionswerbeanzeigen abgebildeten Produkte attraktiv sind und gleichzeitig besonders hohe Gewinnmargen erzielen. Google schlägt daher auch in seinem offiziellen Guide rund um die Custom Labels vor, Labels für Marge und Verkaufsrate anzulegen.

Die Verkaufsrate gibt an, wie oft sich ein bestimmtes Produkt verkauft. Nicht immer liegen hier offensichtliche Produkte ganz vorne. Hausmarken verkaufen sich beispielsweise nur dann gut, wenn sie nicht nur preislich sondern auch in ihrer Aufmachung überzeugen. Im Zweifel ist der echte Bestseller einer Produktgruppe das mittelteure Angebot, während dafür die Gewinnmarge bei einem teuren Markenprodukt höher sein kann. Wie hoch die Marge wirklich ist, entnehmen Sie am besten der Kalkulation beim Einkauf vom Hersteller, die Sie idealerweise bereits in Ihrem System hinterlegt haben. 

Eine Sortierung nach Margen und Verkaufsrate kann gleich mehrere Vorteile für Ihr Business haben. So können Sie beispielsweise Produkte mit hoher Gewinnmarge in Ihren Shops als beworben anpinnen, so dass sie bei jeder Produktsuche mit angezeigt werden. Entscheidet sich ein Kunde für einen dieser Artikel, machen Sie mehr Gewinn, als mit einem vergleichbaren Artikel. Die Verkaufsrate sagt Ihnen zudem, welche Produkte Sie mehr bewerben müssen, gerade wenn diese eine höhere Marge verzeichnen. Werte wie „umsatzstark/umsatzschwach“ und „hoheMarge/geringeMarge“ helfen Ihnen dabei, einen guten Überblick über das Angebot zu erhalten.

Mehr Kontrolle über den Produktfeed

Als Händler mehrerer hundert oder tausend Produkte ist es unmöglich, jedes Angebot genau zu kennen. Mit einem Bericht, in dem die Produkt ID „173028“ „Sandalette adidas, braun“ häufig nachgefragt wurde, können Sie im Zweifel daher wenig anfangen. Custom Labels machen Ihr Google Shopping Verkaufserlebnis einfacher und geben den Produkten einen Charakter. Wenn die genannte ID zu einem Produkt gehört, das besonders gefragt ist, aber eine niedrige Marge verzeichnet, sollten Sie dieses Produkt eventuell nicht in den Sale übernehmen. Stattdessen lohnt es sich, ein lohnenderes, ähnliches Modell mit niedriger Nachfrage leicht im Preis zu senken und dadurch das Lager zu leeren bevor die Saison endet.

Die Etiketten lassen sich auf viele verschiedene Weisen nutzen. Am Ende ist all diesen Anwendungen jedoch gemein, dass sie die Arbeit mit den Produkttabellen deutlich erleichtern und Sie beim Steigern Ihrer Umsätze unterstützen.