Google Shopping Ads vs. Amazon Sponsored Products

AllgemeinGoogle Ads 15. August 2023

Google Shopping Ads vs. Amazon Sponsored Products

Geht es um bezahlte Suchwerbung, ist Google Ads seit Jahren der allseits bekannte Standard für viele. Praktisch jeder kennt die Werbung von Google Ads, wenn Er oder Sie etwas bei der grössten Suchmaschine eingibt. Es gibt jedoch längst nicht mehr nur Google Ads. Dank der stetigen Weiterentwicklung der eigenen Werbemöglichkeiten entwickelt sich auch das Unternehmen Amazon zu einem starken Player auf dem Ads Markt. Jeder digitale Werber, Marketing Manager oder aber auch Geschäftsführer wird im Laufe seiner Karriere mit Sicherheit mit einer dieser beiden Plattformen konfrontiert werden oder nutzt sie bereits aktiv.
Auch wenn gewisse Punkte und Prozesse bei beiden Ads Plattformen ähnlich erscheinen, so gibt es doch wesentliche Unterschiede zwischen Google Ads und dem Amazon Sponsored Product. Dieser Beitrag soll weder wertend sein noch eine der beiden Plattformen bevorzugen. Vielmehr geht es darum die Gemeinsamkeiten und Gegensätze aufzuzeigen, die bei der Nutzung der beiden Plattformen zu erwarten sind. Es gilt, bei der Definition der eigenen Online Marketing und Ads Strategie verschiedene Algorithmen, Bieter Systeme, Preise, Funktionen und vieles mehr zu vergleichen. Nur so wird der Auftritt im Internet und die digitale Vermarktung von Produkten über Ads zum Erfolg.

Verschiedene Typen der Werbung

Sowohl Google Ads wie auch Amazon Ads bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, die jeweils ihre eigenen Vorteile haben und dabei helfen können, die gesetzten Ziele im Marketing schnell und effizient zu erreichen. Der nachfolgende Artikel konzentriert sich primär auf das Amazon Sponsored Products und die Google Ad Words aus dem Ads Programm. Amazon bietet jedoch zusätzlich auch Produkte wie Sponsored Brands, Sponsored Display und viele weitere an. Bei Google kennt man diese Möglichkeiten als Shopping Ads, Display Ads sowie Video Ads auf Youtube. Zusammengefasst werden diese oftmals unter dem genrellen Begriff Google Ads.

Die Auktion der Werbung

Beide Plattformen verwenden einen Mechanismus mit Auktionen, um zu bestimmen, welche Anzeigen bei einer Suche erscheinen soll und wie viel ein Inserent für einen Klick auf seine Anzeige bezahlen muss. Das Konzept ist genau das gleiche, nur führt es jeder Anbieter etwas anders aus.

Auktion der Werbung bei Amazon Ads

Wenn jemand auf die vom Anbieter gekaufte Werbung klickt, führt Amazon die sogenannte Zweitpreisauktion durch. Das bedeutet der Käufer bezahlt nicht das Gebot, welches er für die Werbung abgegeben hat, sondern einen Betrag der, der etwas höher ist als das zweithöchste Gebot im Markt. Als Beispiel: Der Kunde bietet 2 Euro für eine gewünschte Werbung und der nächsthöhere Bieter liegt bei 1.50 Euro. Für den Klick muss Kunde A anschliessend als höchster Bieter jedoch nicht die gebotenen 2 Euro, sondern lediglich 1.52 Euro bezahlen. Das höchste Gebot bietet aber keine Garantie, dass die Werbung in jedem Fall aufgeschaltet wird. Auch Amazon Ads verwendet einen Algorithmus, um festzustellen, welche Anzeigen für die Suche am relevantesten sind und daher für die Anzeige akzeptiert werden. Die genauen Details hinter dem Algorithmus bleiben selbstverständlich ein Geheimnis.


Von Amazon ist jedoch bekannt, dass nur Werbungen für eine Anzeige akzeptiert werden, die strenge Anforderungen erfüllen. Alle Werbungen müssen unter anderem Schlüsselwörter enthalten, die mit der Suche übereinstimmen und eine minimale Relevanzschwelle erfüllen.

Auktion der Werbung bei Google Ads

Google Ads arbeitet nach einer ähnlichen Methode, legt den Fokus während des Auktionsprozesses jedoch stark auf die Qualität der Werbung. Der sogenannte Rang, welcher bei Google Ads respektive Google Rank entscheidend ist, wird von Google auf Basis von mehreren Signalen und Echtzeitdaten ermittelt. Dabei sind sowohl der Gebotsbetrag der Auktion, die Relevanz der Anzeige, die prognostizierten Klicks sowie auch die Qualität entscheidend. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass der Google Rang der Werbung bei der Berechnung der Klickkosten berücksichtigt wird, sodass man nicht nur ein wenig mehr für einen Klick zahlen als der nächsthöhere Bieter (ähnlich wie bei Amazon Ads). Hat die Werbung einen hohen Anzeigerang, so kann eine bessere Platzierung erreicht und gleichzeitig weniger pro Klick bezahlt werden als die Konkurrenz.

Automatisiertes bieten

Bei Google stehen mehrere vollautomatische Gebotsalgorithmen zur Verfügung, die dem Kunden die zeitraubende Aufgabe der Gebotsoptimierung abnehmen. Wenn man eine der vordefinierten Gebotsstrategien auswählt, legt Google Keyword-Gebote fest und optimiert die Kampagne auf der Grundlage der definierten Ziele. Dies vereinfacht die Kampagnenverwaltung und reduziert die Notwendigkeit, regelmäßig Stunden mit der Optimierung von Geboten zu verbringen. Amazon hingegen verfügt nicht über vollständig automatisierte Gebotstechniken. Daher müssen die Keyword-Gebote manuell festgelegt oder alternativ eine Dritt-Software verwendet werden. Dies kann zu einem erhöhten Aufwand für das gesamte Marketing Team führen und wird oft als störend bezeichnet.

Demografik und Zielgruppe

In den Themen Zielgruppe und Demographie hat Google ganz klar die Nase vorn. Die Kunden von Google können auf eine umfangreiche Sammlung von Nutzerdaten zugreifen, um die eigene Werbekampagne zu verbessern. Der zukünftige Kunde des Werbers kann anhand von Informationen wie Alter, Geschlecht, Familieneinkommen, Hobbys und Interessen, Gerät, Beziehungsstatus und vielem mehr gezielt angesprochen oder aber von der Werbung ausgeschlossen werden.
Das Angebot für eine Werbung kann anschliessend für eine bestimmte Gruppe geändert werden. Will man zum Beispiel einen Kinderwagen bewerben, so kann für die Gruppe Frauen zwischen 25 und 44 mehr bezahlt werden, da die Wahrscheinlichkeit, dass diese einen Kinderwagen brauchen, höher ist. So stellt Google sicher, dass die Anzeige des Kunden möglichst viele Menschen erreicht und gleichzeitig, aber auch mehr kostet. Fast alle Produkte von Google unterstützen diese Funktionen und bieten eine breite Palette von Alternativen, mit denen man bei der Feinabstimmung des Marketingplans experimentieren kann. Diesen Abstufungsgrad zu demografischen Attributen sucht man hingegen bei Amazon vergeblich.

Die Wichtigkeit der Keywords

Beide Plattformen erlauben es dem Werber verschiedene Funktionen des Keyword Targeting zu verwenden. Die Funktionen und ihre Definitionen sind praktisch identisch. Wichtig erscheint jedoch, dass nicht nur nach Wörtern definiert werden kann, wie dies der Begriff Keyword assoziiert. Vielmehr wird heute der Kontext rund um ein zu bewerbendes Angebot (Service oder Produkt) betrachtet. Es werden folglich nicht nur Wörter, sondern auch Bilder, Bewertungen, Texte und vieles mehr analysiert um dem Kunden die beste Werbung in Amazon oder Google Ads auszuspielen.

Automatisches Targeting

Beim automatischen Targeting ist Amazon dem Konkurrenten Google einen Schritt voraus. Bei Amazon kann der Kunde die Keyword-Recherche dem Anbieter überlassen. Das bedeutet, dass der Werber lediglich die Produkt-Kampagne auswählen muss, und Amazon übernimmt den Rest. Bei der automatischen Ausrichtung gleicht Amazon bestehende Anzeigen mit ähnlichen Keywords und Produkten ab. Das Unternehmen liefert dann eine Liste von Suchbegriffen und Produkten, bei denen die bestehende Anzeige erschienen ist. Damit gewinnt der Kunde wertvolle Erkenntnisse darüber, welche Keywords und Produkte in seinen Kampagnen mit manueller Ausrichtung verwenden oder vermeiden sollten.

Produkt Targeting

Einer der wichtigsten Vorteile von Amazon Advertising gegenüber Google ist die Möglichkeit, Produkte anstelle von Schlüsselwörtern als Ziele für Anzeigen zu verwenden. Werber können auf bestimmte Produkte, ganze Kategorien oder eine Liste von Produkten abzielen, die Sie anhand von Marke, Sternebewertung und Anzahl der Bewertungen verfeinern.

Google Shopping Ads

Google Shopping nutzt einen ähnlichen Ansatz, um Produkte zu bewerben. Es sind die Produktdaten des Merchant Centers, die Informationen über das bestehende Angebot enthalten und bestimmen, wie und wo Google Shopping-Anzeigen geschaltet werden, nicht die Keywords. Google erreicht dies, indem es die Daten nutzt, um die Suchanfrage eines Nutzers mit den relevantesten Produkten abzugleichen. Shopping Kampagnen werden verwendet, um Shopping Werbung in Google Ads zu verwalten. Dieses Tool ist einfach zu bedienen und kann auf verschiedene Weise strukturiert werden. Google bietet zwei Arten von Shopping Anzeigen, mit denen man seine Produkte effektiv vermarkten kann. Zum einen gibt es die Produkt Shopping Anzeigen. Diese werden anhand der Produktinformationen erstellt, die der Kunde im Merchant Center angibt. Eine andere Möglichkeit sind Anzeigen mit lokalem Inventar. Sie werden automatisch aus den Produkt- und Inventardaten des Merchant Center-Kontos generiert.

Analyse der Conversation-Rate

Bei Amazon ist die Nachverfolgung von Konversionen sehr einfach. Bestellungen und Einnahmen für alle beworbenen Produkte werden sofort überwacht und auf einem Dashboard übersichtlich angezeigt. Bei Google hingegen muss für jedes Ereignis auf der Website, welches verfolgt werden soll, beispielsweise ein Kauf oder das Ausfüllen eines Formulars, ein Report definiert werden. Für Neulinge im Online Marketing mit Google kann dies sehr aufwändig sein.

Fazit

Amazon Advertising wie auch Google Ads sind leistungsstarke Werbeplattformen, die jede Online-Marketing und Absatzstrategie ergänzen sollten. Sie haben zwar ihre Unterschiede, aber auch viele Gemeinsamkeiten, so dass es einfach ist, die eine oder die andere oder sogar beide zu erlernen und erfolgreich einzusetzen. Beide Plattformen haben die Fähigkeit, das eigene Unternehmen erfolgreich zu vermarkten, wenn sie effektiv genutzt werden. Ob Amazon oder Google, im Zentrum stehen immer die eigenen Bedürfnisse. Will man eher Services als Waren verkaufen oder lediglich die Besucherzahlen auf der Website erhöhen, so ist Google der eher die richtige Plattform. Will man aber eine Vielzahl von Produkten anbieten, sich aber den Aufbau einer eigenen Website nicht leisten kann oder will, so empfiehlt sich Amazon als Plattform. Im Idealfall baut man sich einen Mix aus beiden Welten auf. So können die Marketing-Aktivitäten enorme Erfolge bringen, denn es wird sowohl die Reichweite wie auch der Absatz der Produkte gezielt gefördert. Wichtig zu beachten ist aber dennoch, dass die komplette Planung der digitalen Marketing Strategie sehr viel Zeit beansprucht und nicht einfach nur so nebenbei gemacht werden kann. Neben Knowhow in Marketing und Unternehmensstrategie sind immer mehr auch digitale Fertigkeiten gefragt, damit das Bewerben im Internet zum Erfolg für das Unternehmen wird.