Google Consent Mode – Ein neues Feature für das Conversion Tracking

AllgemeinGoogle Ads 02. August 2022

Google Consent Mode – Ein neues Feature für das Conversion Tracking

Nicht jede Webseite erfasst und verarbeitet personenbezogene Daten durch den Einsatz von Cookies. Aber ein Großteil aller Angebote tut genau dies. Entsprechend der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist immer dann eine ausdrückliche Zustimmung des Nutzers notwendig, wenn entsprechende Daten erfasst werden sollen. Dies ist schon der Fall, wenn etwa ein Cookie gespeichert wird, um einen dauerhaften Nutzer-Login zu ermöglichen. Besonders spannend wird der Datenschutz, wenn Dienste von Google, wie etwa Google Analytics in ein Angebot integriert werden. Hier muss der Anbieter dafür Sorge tragen, dass keine Daten an Google weitergeleitet werden, bevor nicht eine ausdrückliche Einwilligung des Nutzers vorliegt. Das erfordert viel Sorgfalt beim Aufbau der eigenen Angebote und das birgt viele Risiken Fehler zu machen.

Wie wird die Webseite dargestellt für Nutzer, die keine Einwilligung erteilen? Was passiert in der Zeit, bevor die Einwilligung erteilt wurde? Sollten wir nun gänzlich auf Analysetools verzichten, um rechtlich auf der sicheren Seite zu stehen und wieder zum guten alten Zählpixel zurückkehren? Wobei: Ist nicht auch ein Zählpixel schon eine Erfassung personenbezogener Daten? Datenschutz ist wichtig, aber er macht das Betreiben von Webseiten nicht einfacher. Und mit der formalen Platzierung einer Datenschutzerklärung auf der eigenen Domain ist es nicht getan. Eine interessante Lösung bietet der Google Consent Mode. Können wir Tools wie Google Analytics, Floodlight oder Google Ads dann wieder datenschutzkonform nutzen? Bringt uns das vielleicht sogar Vorteile?

Der Google Consent Mode – Eine zukunftssichere Lösung?

Mit dem Google Consent Mode können Sie sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Jede Webseite sollte heute DSGVO-konform sein. Für viele Anbieter ist dies zunächst eine Notwendigkeit, eine Last. Aber kein Vorteil. Auch die Medienberichterstattung konzentriert sich meistens auf die Frage, was uns passieren kann, wenn unsere Angebote nicht DSGVO-konform sind. Doch können wir aus der Sache auch einen Gewinn ziehen?

Der Google Consent Mode verspricht eine zukunftssichere Lösung für datengesteuertes Marketing. Ein Marketing, das auf der einen Seite die erforderlichen Nutzerdaten erhebt und auf der anderen Seite die Datenschutzgesetze im Blick behält. Zwei Anforderungen, die sich nicht widersprechen müssen. Mit dem Google Consent Mode ist es möglich, mehr als 70 Prozent der benötigten Daten für Werbetreibende zurückzugewinnen. Sie können dabei die Opt-in-Rate optimieren und auch die Conversion-Daten tracken. Und dies ist auch bei Nutzern möglich, die keine Einwilligung gegeben haben.

Nutzervertrauen ist ein wichtiges Kapital für jedes Unternehmen. Dabei spielt Transparenz eine zentrale Rolle. Dies betrifft einerseits die Anforderungen des Datenschutzes und andererseits auch die Gründe, warum ein Unternehmen nach Benutzerdaten fragt. 

Mit dem Google Consent Mode gelingt es Ihnen, die Datenstrategie Ihres Projekts neu aufzubauen. Dabei steht nicht mehr die Erfassung von Massendaten im Vordergrund, sondern das dynamische und zustimmungsbasierte System. Sie respektieren die Privatsphäre Ihrer Nutzer und halten gleichzeitig Ihr Geschäftsmodell intakt.

Die DSGVO-konforme Einwilligung

Der Google Consent Mode ersetzt nicht Ihre DSGBO-konforme Einwilligung. Diese setzt voraus, dass Sie keine Daten verarbeiten, bevor die Opt-in Einwilligung stattgefunden hat. Der Nutzer muss die Option haben, die Nutzung der Daten mit einem entsprechenden Button auch abzulehnen. Der Nutzer muss außerdem das Recht haben, die Einwilligung zu widerrufen und der Anbieter muss die Einwilligung im Falle eine Prüfung nachweisen können.

Google Services und der Consent Mode

Der Google Consent Mode wird von verschiedenen Services von Google unterstützt. Das sind zum Stand 2021 die folgenden Tools:

  • Google Ads
  • Google Analytics
  • Conversion Linker
  • Floodlight.

So funktioniert der Google Consent Mode

Wenn Sie Google Analytics, Google Ads oder den Google Tag Manager nutzen, dann stellt sich irgendwann die Frage, ob und wie weit diese Tools mit den aktuellen Datenschutzgesetzen einhergehen. Mit dem Google Consent Mode können Sie das Verhalten von Google Tags und Skripten entsprechend des Einwilligungsstatus Ihrer Nutzer und Besucher ausrichten. Das Tagverhalten wird dabei der Cookie-Einwilligung und den Privatsphäre-Einstellungen Ihrer Nutzer angepasst. Die Analytic-Tools arbeiten dann entsprechend dieser Einwilligungen. Der Consent Management Provider erfasst dabei den Status der Einwilligung eines Nutzers und übermittelt diesen dann an Google weiter. Und dies auch gänzlich ohne personenbezogene Daten. 

Benötige ich eine Consent Management Plattform?

Der Google Consent Mode ist kein Ersatz für eine Consent Management Plattform. Wenn Sie Nutzereinwilligung einholen, dann liegt die Verantwortung auch weiterhin bei Ihnen. Für die Verwendung des Google Consent Mode ist eine vollständige CMP Software die Grundvoraussetzung. Hiermit wird sichergestellt, dass jeder Nutzer auf granularer Ebene seine Einwilligung erteilt hat. Durch die Verknüpfung der Consent Mode API mit der jeweiligen Consent Management Plattform können Sie anzeigen, ob ein Nutzer die Zustimmung zur Cookie-Erfassung für Anzeigen oder Werbung erteilt hat. Die von Google unterstützten Services richten sich nach diesem Signal aus und passen das eigene Verhalten entsprechend an. Es werden nur noch die Cookies gesetzt, für die eine entsprechende Einwilligung erteilt wurde.

Der Google Consent Mode ist damit eine zielgerichtete Alternative zum Blockieren unerwünschter Google-Tags. Die Tags werden dabei nicht vollständig gegblockt, wenn die Einwilligung fehlt, sondern sie werden entsprechend der Einwilligungspräferenzen angepasst. So kann der Google Consent Mode auch darauf reagieren, wenn ein Nutzer den Einsatz von bestimmten Marketing-Technologien ablehnt. So etwa kann rein kontextbasierte Werbung angezeigt werden, bei der keine personenbezogenen Daten erfasst werden müssen.

Wann muss ich die Einwilligung zur Verarbeitung von Daten einholen?

Wenn Sie als Betreiber einer Webseite Cookies oder andere Tracking-Technologien für Marketingzwecke einsetzen und hierbei personenbezogene Daten verarbeitet werden, dann ist gemäß der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) eine Einwilligung vonnöten. Sie müssen Ihre Nutzer transparent darüber informieren, welche personenbezogenen Daten Sie erheben und wofür diese Daten genutzt werden. Dies ist nicht nur eine Frage der korrekten Umsetzung gesetzlicher Vorgaben, sondern auch ein Aspekt des Vertrauens der Nutzer in Ihr Unternehmen. Durch den Einsatz einer Consent Management Plattform haben Sie die Möglichkeit, Ihre Marketingstrategie auf der Basis von intelligenten datenschutzgesteuerten Entscheidungen weiterzuentwickeln. 

Anonymes Tracking mit Google Analytics

Was passiert eigentlich, wenn ein Nutzer keine Einwilligung zum Tracking über die Services von Google erteilt? In diesem Falle werden alle Daten anonymisiert. Eine Zuordnung zur Client-ID wird nicht mehr erfasst. Wird außerdem die Zustimmung für das Auslesen und Setzen von Werbecookies verweigert, so sind die Hauptverarbeitungszwecke für die Nutzereinwilligung entschärft. Können die Services von Google dann gänzlich ohne eine Nutzereinwilligung eingesetzt werden? Diese Frage wird von Juristen bislang noch kontrovers diskutiert. Die Orientierungshilfe für Anbieter von Telemedien sieht in der Reichweitenmessung ein berechtigtes Interesse eines jeden Webseitenbetreibers. Allerdings ist hierbei die Interessenabwägung zwischen Webseitennutzer und Webseitenbetreiber zu beachten. Werden keine personenbezogenen Daten an Dritte weitergegeben, so könnte das ein berechtigtes Interesse im Sinne der DSGVO darstellen.

Laut Urteil des BGH kann aber auch die Übermittlung einer IP-Adresse als eine Erfassung personenbezogener Daten interpretiert werden. Eine vollkommen anonyme Interaktion ist also im Regelfall nicht möglich. Für eine Datenverarbeitung ohne Nutzereinwilligung muss der Betreiber eines Angebotes eine vollständig anonyme Interaktion gewährleisten. Google ist zudem ein Unternehmen mit Servern in den USA, also gemäß der Datenschutzverordnung ein Drittstaat. Dies erfordert wiederum eine explizite Einwilligung des Nutzers.

Positive Wirkungen von Datenschutz auf das Marketing

Mit dem Google Consent Mode ist es Werbetreibenden möglich, Conversions datenschutzkonform zu messen und entsprechende Analysen zu betreiben. Datengetriebene Geschäftsmodelle funktionieren damit auch in der Zukunft, dies aber nicht auf Kosten der Privatsphäre der Nutzer, sondern gemäß der ausdrücklichen Einwilligung. Auf diese Weise schlägt Google die Brücke zwischen den Interessen der Werbewirtschaft auf der einen Seite und dem Schutz der Daten des Nutzers auf der anderen. Durch Einsatz einer Consent Management Plattform hat der Nutzer die Möglichkeit selbstbestimmt alle Einstellung seiner Privatsphäre per Opt-in und Opt-out selbst zu definieren. Vom Anbieter, dem Zweck bis zur Dauer der Speicherung. Dieser Ansatz der transparenten Datenerfassung kann zu einem Wettbewerbsvorteil für Ihr Unternehmen werden. Auf der einen Seite erfüllen Sie die gesetzlichen Vorgaben, auf der anderen Seite geben Sie Ihren Nutzern die Sicherheit und das Vertrauen, das er von einem vertrauenswürdigen Unternehmen erwartet.