Benutzerdefinierte Zielgruppen für Google Ads erfolgreich einsetzen

AllgemeinGoogle Ads 15. Juli 2022

Benutzerdefinierte Zielgruppen für Google Ads erfolgreich einsetzen

Marketing im klassischen Sinne bedeutet oft, dass Verbraucher mit irrelevanten Anzeigen konfrontiert werden. Diese sollen uns überzeugen, Produkte zu kaufen, Dienstleistungen zu ordern oder Tools zu verwenden. Diese Streuwerbung schreckt oft genau jene Adressaten ab, die eigentlich zu Kunden werden sollten.

Digitalen Vermarktern stehen eine Vielzahl an Werbeprodukten zur Verfügung. Das führt oft zu einer regelrechten Verschwendung von Werbebudgets und dem Ausschütten von Online-Werbebudgets nach dem Gießkannenprinzip. Tatsächlich können wir unsere Werbemittel zielgerichteter einsetzen. So, dass immer jene Kunden erreicht werden, die sich tatsächlich für eine Dienstleistung oder ein Produkt interessieren.

Was ist eine benutzerdefinierte Zielgruppe?

Als benutzerdefinierte Zielgruppe sind Google-Produkte zu nennen, die dafür geeignet sind, mit dem Marketer durch Displaykampagnen, Discovery-Kampagnen oder auch Video-Kampagnen, gezielt Menschen anzusprechen, die bestimmte Themen und Lösungen suchen oder spezifische Apps und Websites nutzen. Sie definieren sich aufgrund der folgenden Fragen:

  • Welche Webseiten nutze ich?
  • Welche Videos schaue ich an?
  • Nach welchen Keywords suche ich?

Dies sind Personen, die kaufbereit den Markt für die zutreffenden Produkte und Dienstleistungen nutzen. 

Benutzerdefinierte Zielgruppen bei Google

Bis 2020 gab es bei Google eine Trennung der benutzerdefinierten Zielgruppen mit gemeinsamen Interessen und jenen mit gemeinsamer Absicht. Seit 2021 ist für den Google Ads Nutzer diese Trennung nicht mehr sichtbar. Die Zielgruppen werden direkt über Keywords und URLs definiert. Die beiden Aspekte der benutzerdefinierten Zielgruppe spielen unsichtbar im Hintergrund bei Google aber noch eine wichtige Rolle.

 

So richte ich benutzerdefinierte Zielgruppen ein

Für die Einrichtung benutzerdefinierter Zielgruppen benötige ich eine Displaykampagne, Discovery-Kampagne oder Videokampagne. Nach der Einrichtung der Kampagne steht im linken Seitenmenu die Funktion „Zielgruppen: Zielgruppenverwaltung“ bereit. Hier gibt es den Reiter „Benutzerdefinierte Zielgruppen“. Zunächst vergeben Sie den Namen für die Zielgruppe, dann können Sie Keywords oder URLs festlegen, die Ihre Zielgruppe am besten beschreiben. Speichern Sie die Angaben und schon haben Sie Ihre benutzerdefinierte Zielgruppe festgelegt.

Die Vorteile von benutzerdefinierten Zielgruppen

Google Ads Kampagnen mit benutzerdefinierten Zielgruppen können Ihnen dabei helfen, Ihre Zielgruppe explizit anzusprechen. Solche Kampagnen zeichnen sich durch verschiedene Vorteile aus.

Sie können mit benutzerdefinierten Zielgruppen die Daten Ihrer Mitbewerber für das Targeting nutzen. Werfen Sie einen Blick auf die meistbesuchten Websites Ihrer Mitbewerber und die damit verbundenen Keywords. Das bringt Ihnen wichtige Einblicke für die benutzerdefinierte Zielgruppe. Beginnen Sie dabei mit einer Marktanalyse, um die Marktpotenziale zu ermitteln. Behalten Sie dabei auch die Markttrends im Blick. Nutzen sie die Traffic Analyse, um den Traffic Ihrer Mitbewerber verstehen zu lernen. Hierbei spielen auch die Landingpages Ihrer Konkurrenten eine wichtige Rolle. Richten Sie das Targeting auf die Besucher der Mitbewerberwebseiten ein, sie werden es nicht erfahren.

Sie können das Retargeting nicht nur auf die Besucher Ihrer eigenen Webseite anwenden, sondern auch an die Käufer Ihrer Mitbewerber vermarkten. Aus der Basis der Traffic-Daten anderer Anbieter haben Sie die Möglichkeit, eine Zielgruppe von ausgewiesenen und kaufbereiten Interessenten zu definieren. Hierbei können Sie die Produktseiten Ihrer Mitbewerber für Ihre benutzerdefinierte Zielgruppe nutzen. Bauen Sie die benutzerdefinierte Zielgruppe von Käufern für das Targeting über die Produktseiten der marktführenden Mitbewerber auf. Mit einer einfachen Analyse des Wettbewerb-Traffics können Sie die URLs der großen Mitbewerber identifizieren. Beachten Sie, dass eine benutzerdefinierte Zielgruppe, die ausschließlich auf URLs basiert, auch nur in einer Display-Kampagne eingesetzt werden kann. Für Anzeige- und YouTube-Kampagnen sind benutzerdefinierte Zielgruppen erforderlich, die mit Hilfe von Keywords definiert worden. 

Der traditionelle Weg zur Meinungsführerschaft verläuft über das Content-Marketing und die Suchmaschinenoptimierung. Benutzerdefinierte Zielgruppen bieten sich hier als Alternative an. Suchmaschinenoptimierung ist ein langfristig angelegtes Konzept. Auch bei bester Pflege Ihres Contents dauert es je nach Wettbewerbssituation manchmal Jahre, bis das zum Erfolg führt. Mit benutzerdefinieren Zielgruppen können Sie Google-Nutzer erreichen, ohne diese Zeit abzuwarten. Sie nutzen dabei die URLs von Seiten, die sich bereits in der Top 10 von Google platziert haben und sprechen die damit verbundene Zielgruppe kostengünstig über die Display-Kampagne an. Sie müssen hierbei nicht auf das organische Ranking warten. Bauen Sie die Retargeting-Liste auf und lenken Sie den Suchenden direkt zu Ihrem Artikel weiter. Sie bringen Ihren Artikel auf diese Weise schneller in die Suchergebnisse, da auch der Algorithmus der Suchmaschine die positiven Nutzersignale registriert. Die Folge: Sie verbessern Ihre Position im Suchergebnis. Sie erreichen durch die benutzerdefinierte Zielgruppe Suchende mit einer klar definierten Kaufabsicht, die voraussichtlich viel Zeit auf Ihrer Webseite verbringen. Dies ist wiederum als positives Nutzersignal zu werten. Sie können auf diese Weise Ihren potenziellen Neukunden gegenüber, eine thematische Autorität aufbauen. Dies führt zu verkürzten Verkaufszyklen und Pipelines. Sie haben hierdurch die Möglichkeit, neue Großkunden im größeren Maßstab zu identifizieren.

Auch beim digitalen Marketing ist die Verschwendung des Anzeigenbudgets für Anzeigen, die nicht ihre Zielgruppe erreichen, oft das häufigste Problem. Eine Zielgruppe, die einen bestimmten Begriff in ihrer Berufsbezeichnung hat oder die sich für bestimmte Tools interessiert ist nicht automatisch auch ein potenzieller Käufer für mein Produkt. Wird eine Werbeanzeige an diese Personen ausgespielt, kann das Kosten verursachen, die nicht zur Aktion führen. Mit Hilfe der benutzerdefinierten Zielgruppen haben Sie die Möglichkeit, mit relevanten Motiven und Angeboten direkt die potenziellen Neukunden anzusprechen. Die höhere Performance ergibt sich aus der Zusammensetzung aus

 

  • der richtigen Zielgruppe
  • dem passenden Content
  • dem zutreffenden Werbemittel.

 

Die Anzeigen werden nur an Personen ausgeliefert, die tatsächlich an einem Thema interessiert sind. Auf diese Weise vermeiden Sie es, Anzeigenimpressionen und Klicks zu verschwenden.

Die durchschnittlichen Kosten pro Klick können bei Google Ads Anzeigen in der Regel recht hoch ausfallen. Vor allem bei High-Intent-Suchen ist das meist der Fall. Mit einer Kampagne, die auf benutzerdefinierten Zielgruppen basiert können Sie die Kosten entsprechend senken und gleichzeitig Suchende mit einer starken Absicht ansprechen. Kombinieren Sie die benutzerdefinierte Zielgruppe mit einer responsive Display-Anzeige. Diese hat im Vergleich zur statischen Image-Anzeige den Vorteil, mehr Impressionen, Klicks und höhere Klickraten bei geringeren Kosten zu erzielen.

Multichannel Marketing mit benutzerdefinierten Zielgruppen

Nachfolgend möchten wir einige Taktigen der Anwendung benutzerdefinierter Zielgruppen im Zusammenhang mit dem Multichannel-Marketing ansehen.

 

Benutzerdefinierte Zielgruppen und RLSA

Die Abkürzung RLSA (Remarketing Liste für Suchanzeigen) steht für die Retargeting-Strategie für Google Ads, die die Suchkampagne auf frühere Webseite-Besucher konzentriert. Dies erfasst beispielsweise Kunden, die ein Produkt in den Warenkorb legen, aber den Kauf dann abbrechen. Kurze Zeit später sucht derselbe Nutzer nach demselben Produkt. Hier könnte Ihre Anzeige platziert werden, die nach der Retareting-Strategie ausgerichtet ist. Bieten Sie dem Kunden einen zusätzlichen Kaufanreiz an, der ihn ermutigt, die Aktion diesmal zu Ende zu führen. Das kann zum Beispiel ein spezieller Rabatt sein. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass sich der Kunde für den erneuten Klick auf Ihre Webseite entscheidet, da ihm diese schon vertraut ist. Vor allem dann, wenn der zusätzliche Kaufanreizt bei den Mitbewerbern fehlt. Sie erreichen durch die Kombination von RLSA und benutzerdefinierten Zielgruppen Kunden, die sich in der Entscheidungsphase befinden und bereits Kontakt zu Ihrer Marke hatten.

 

In der Praxis bedeutet diese Kombination zunächst, eine Retargeting-Liste und das dazu passende Cookie für Nutzer zu erstellen, die per Display-Anzeige mit benutzerdefinierter Zielgruppe angesprochen werden. Im zweiten Schritt erstellen Sie eine benutzerdefinierte Zielgruppe mit URLs von Seiten, die sich bei Google im Zusammenhang mit bestimmten Keywords aus dem accountbasierten Marketing auf der ersten Suchergebnisseite platziert haben. Dann können Sie eine Display-Kampagne starten, die den Besucher zu einem spezifischen Content über accountbasiertes Marketing weiterleitet. In diesem Zusammenhang starten Sie die RLSA-Kampagne mit den entsprechenden Modifiern. Die Anzeige erscheint somit immer dann auf der Top-Anzeigeposition, wenn ein Adressat der Retarteting-Liste eine entsprechende Google Suche durchführt. Diese Zielperson erhält dann das zugeschnittene Direct-Response-Angebot.

 

Benutzerdefinierte Zielgruppen und Facebook Video Ads

Im Zusammenhang mit der Social-Media Werbung zeichnet sich vor allem Facebook durch seine herausragenden interessenbasierten Targeting-Optionen aus. Kombinieren Sie die benutzerdefinierte Zielgruppe von Google mit dem Facebook-Retargeting. Sie sprechen auf diese Weise ausschließlich die Interessen des Adressaten an und setzen auf diese Weise einen Dialog fort, der bei Google begonnen hat. Vor allem die Verwendung von Facebook Video Ads versprechen in diesem Zusammenhang gute Ergebnisse. Der Facebook Algorithmus neigt dazu, Videos zu priorisieren, da diese den Nutzer länger auf der Social-Media Plattform halten. Videoaufrufe sind meistens auch günstiger als Anzeigen in Text- oder Bild. Sie sind gleichzeitig hervorragend dazu geeignet, einen Interessenten in einen Kunden zu verwandeln. Mit Videos können sie Ihre Zielgruppe emotional ansprechen und in diesem Zusammenhang mehr Interaktionen erzielen. Sie verleihen Ihrer Marke ein Gesicht und mehr Persönlichkeit. Nutzen Sie die Möglichkeit durch benutzerdefinierte Zielgruppen Videos in unterschiedlichen Längen zu erstellen, die der Watchtime der jeweiligen Zielgruppe entspricht.