Wie und wieso mobile Apps im Displaynetzwerk ausschließen?

AllgemeinGoogle Ads 15. Juni 2025

Wie und wieso mobile Apps im Displaynetzwerk ausschließen?

Neben dem Suchnetzwerk ist das Displaynetzwerk ein ebenfalls großer Bereich, der von Google Ads bedient wird. In den Displaykampagnen werden auch die Nutzer von Smartphone und Tablet erreicht. In verschiedenen Branchen ist der Anteil der Traffic auf den mobilen Geräten bereits schon höher, als auf Laptop oder Desktop. Die mobilen Geräte sollten jedoch nicht insgesamt aus der Suche ausgeschlossen werden, da dann viele Nutzer gar nicht mitbekommen, dass es Ihr Unternehmen und die zugehörige Webseite überhaupt gibt. Doch es ist sinnvoll, manche Apps aus Ihrer Werbung auszuschließen. Warum das so ist und um welches Apps es sich hierbei handelt erfahren Sie im folgenden Artikel.

Geringerer Wert in Apps

Oftmals ist Werbung geringwertig in den mobilen Apps, doch hier stellt sich schnell die Frage nach dem Warum? Dabei sollten Sie einmal an Ihr eigenes Nutzerverhalten denken. Werbung wird auf Apps schnell weggeklickt. Auf der anderen Seite ist mancher Klick auf die Werbung gar nicht vorgesehen und passiert nur, weil zwei Buttons, der der App und der der Werbung, zu nah beieinander liegen. Hierfür gibt es mittlerweile sogar einen Begriff. Der „Dicke Daumen“, „Fat Thumbs“ ist Ihnen sicher auch bereits einmal untergekommen. Wenn ein Nutzer jedoch versehentlich auf Werbung klickt, wird er diese dennoch nicht lesen und schnell die hiermit aufgebaute Webseite wieder verlassen.

Hieraus erfolgt allerdings eine schlechte Performance. Gerade auch in solchen Apps, in denen sich vermehrt Kinder aufhalten, kann es zu den fehlerhaften Klicks kommen. Im Jahr 2016 waren es etwa 60 % der schnellen Klicks und dem schnellen Verlassen der Webseite, die aus einem Fehler des Nutzers herrührten. Über Google Analytics können Sie die Sitzungsdauer und die Absprungrate ersehen, die sich bei Ihrer Werbung in den Apps zeigt. Oftmals erhalten Sie hierüber und über die Conversion Rate sehr schlechte Daten übermittelt. Über „Placements – Wo Anzeigen ausgeliefert wurden“ ist zudem für Sie ersichtlich, auf welchen Apps Ihre Werbung geschaltet wurden. Hier kann es durchaus auch Kategorien geben, die trotz Ihrer Zweifel gut funktionieren.

Werbeziel klar ermitteln

Um zu wissen, welche Nutzer Sie über die mobilen Daten ansprechen wollen ist es wichtig, dass Sie Ihr Werbeziel als erstes klar ermitteln. Denn die meisten mobilen Apps werden nur von einer bestimmten Zielgruppe genutzt, andere hingegen können sich auch durch alle Arten von Nutzergruppen ziehen. Hierzu gehören in der Regel die informellen App-Angebote. Gehen Sie hier einmal von einer Wetter-App aus. Diese wird von vielen Nutzern aus ganz unterschiedlichen Bereichen genutzt, weil es sich hier um Informationen handelt, die viele Menschen interessiert. Sei es aus Gründen der Freizeitgestaltung, aber auch aus arbeitstechnischen Gründen. Daher eignen sich solche Apps in der Regel für Werbekampagnen aller Art. Andere App-Kategorien sind sehr spezifisch nur auf ganz bestimmte Usergruppen ausgelegt. Hier sollten Sie genau schauen, ob Ihre Kampagnen in diesen Kategorien überhaupt Sinn machen würden. Wenn Sie für Baby- und Schwangerschaftssachen werben dann kann diese Werbung in einer Handwerker-App wenig Sinn machen. Auch wenn diese Kategorien ebenfalls von Frauen besucht werden, sind es doch überwiegend Männer, die Ihre Werbung dann ignorieren oder im schlimmsten Fall auf den Button klicken um diese sofort wieder zu schließen. Allerdings gehen Kosten für das kurze Öffnen bei Desinteresse immer zu Ihren Lasten und Google Ads verdient hieran.

Werbung immer auf Mobilen Geräten schalten

Ein Ausschließen der Mobilen Geräte, um hier gar keine Werbekampagnen über Google Ads zu starten ist Ihnen allerdings auch nicht zu empfehlen. Denn viele User nutzen gar kein Desktop oder Laptop mehr, sondern nur noch Tablet oder Smartphone. Allerdings können sich hierunter immer potentielle Kunden befinden, die Sie in einem Fall des Gesamtausschlusses aber gar nicht mehr erreichen würden. So könnten Ihnen auf diese Weise auch viele Kunden entgehen, die sich für Ihr Produkt oder eine Dienstleistung interessiert hätten, wenn die Werbung auch auf den mobilen Geräten erschienen wäre. Daher sollten Sie hier alle Zielgruppen ansprechen, sowohl die Nutzer auf den festen Geräten als auch solche, die beides nutzen oder nur die mobilen Geräte.

Apps ausschließen

Seit September 2018 ist es nicht mehr möglich, verschiedene Apps einzeln einfach auszuschließen. Diese Möglichkeit wurde ab dem genannten Zeitpunkt von Google entfernt und ein neues Programm – Ads-Interface – auf den Markt gebracht. Google warb seinerzeit damit, das so die Verwaltung einzelner Ausschlüsse gegeben sei und es für Sie als Werbetreibenden dadurch einfacher wird. Allerdings handelt es sich hierbei auch um einen Kostenfaktor, denn je häufiger eine Werbung von den Nutzern in einer App angeklickt wird, um so teurer wird es auch für Sie.

Natürlich können Sie immer noch die mobilen Geräte insgesamt ausschließen. Allerdings erreichen Sie so keinen einzigen Nutzer mehr, der nur in seinem Smartphone oder Tablet surft. Daher macht dieser 100prozentige Ausschluss, wie oben bereits erläutert, auch kaum einen Sinn. Damit dennoch durch die vielen mobilen Apps keine zu hohen Kosten für Sie entstehen, sollten Sie eine der beiden Ausschlussmöglichkeiten nutzen, die Google zur Zeit bietet. Hierbei können entweder der Google Ads Editor oder das Google Ads Userinterface genutzt werden. Von Google wurden hierbei 141 Kategorien erstellt, den die einzelnen Apps zugeordnet sind. Sie können daher in Ihrer Werbekampagne einzelne Kategorien ausschließen, die dort gelisteten Apps unterliegen dann nicht mehr dem Traffic.

Google Ads Userinterface

In Ihrer Displaykampagne, in die Sie über Ihre Benutzeroberfläche gelangen, können Sie auf den Button „Tools“ – „Placements“ und danach auf „Ausschlüsse“ gehen. Klicken Sie dann auf das Symbol [+] um hier eine neue Liste anzulegen. Diese erhält einen Namen von Ihnen, über den Drop-Down-Pfeil gelangen Sie dann zu den Hauptkategorien, die sich in Google Play mit 56 Kategorien und Apple App Store mit 84 Kategorien unterteilen. So erhalten Sie zusammengerechnet 140 Unterkategorien in den beiden App-Stores. Leider müssen beide Hauptkategorien nacheinander geöffnet werden, um hier die App-Unterkategorien anklicken zu können. Haben Sie die einzelnen Unterkategorien ausgewählt die ausgeschlossen werden sollen, dann gehen Sie weiter zum Speichern. Die Liste muss nun auch auf die Kampagnenebene zugefügt werden. Die gewünschte Displaykampagne wird hierzu ausgewählt und über die Menüleiste können Sie dann „Placements“, „Ausschlüsse“ und „Placements ausschließen“ nacheinander anklicken. Um dann die Werbung zu starten, ohne dass diese in den ausgeschlossenen Kategorien erscheint, ist der letzte Schritt die Wahl „Liste mit Placements-Ausschlüssen verwenden“. Die gewünschte Liste wird hier hinzugefügt.

Der Ausschluss unter Google Ads eignet sich vor allem dann, wenn Sie eine bestimmte Nutzergruppe bei den Smartphones ausschließen wollen. Die Standardeinstellung bei Google AdWords ist, dass auf allen Geräten und in allen Kategorien und Apps ausgeliefert wird, heißt sowohl auf von Android unterstützten als auch auf von Apple unterstützten Geräten. Schalten Sie allerdings jetzt überwiegend Werbung für Apple, wird dies die Nutzer von Android weniger interessieren. In einem solchen Fall können Sie die Unterkategorie Android mit den weiteren App-Kategorien, die hierunterfallen insgesamt für Ihre Werbung ausschließen. Anders herum ist das natürlich ebenso möglich. Es bietet sich auch an, zwei verschiedenen Kampagnen zu starten, die jeweils auf die eine Zielgruppe ausgerichtet sind. So können Sie Ihre Werbung entsprechend anpassen und auf die zwei Unterkategorie Apple und Android verteilen und so auch die Kosten senken.

Google Ads Editor

Schneller geht es, die Apps im Google Ads Editor auszuschließen. Hierzu werden hier einfach die Display-Kampagnen ausgewählt, in denen die verschiedenen Kategorien herausgenommen werden sollen. Über die Menüleiste kommen Sie hier auf den Button „Keywords und Ausrichtung“ und danach auf „Kategorien für mobile Apps, Auszuschließen“. Hier haben Sie die Möglichkeit über den entsprechenden Button die Kategorien, die ausgeschlossen werden, hinzuzufügen. Sie können zwischen dem Gesamtausschluss aller Kategorien oder einzelnen Kategorien wählen, die Sie dann auch einzeln auswählen müssen. Die Änderungen werden in Google Ads Konto hochgeladen und die Kategorien sind dann in der gewünschten Displaykampagne ausgeschlossen.

Ausschluss Auswirkungen auf Interstitials?

Bei den Interstitial Ads handelt es sich um eine solche Werbung, die in der App in der sie eingestellt werden die Bedienelemente und auch den gesamten Bildschirm bedecken. Nach wenigen Sekunden wird in einer Ecke ein [X] eingeblendet, mit dem der User die Werbung schließen und somit zur App zurück gelangen kann. Diese Ads kann ein User der in eine App geht, nicht ignorieren. Daher sind die Interstitial Ads gerade für Brandwerbung so beliebt und interessant. Viele User, die hierdurch nicht angesprochen werden, fühlen sich durch diese Art der Werbung aber oftmals gestört. Daher ist es sinnvoll, auch diese Ads nur in einer App-Kategorie zu schalten, in der die Werbung auch Sinn macht. Eine Werbung zum Beispiel für Handtaschen, die Ihr Unternehmen vertreibt, macht in einem solchen Fall wenig Sinn, wenn die App überwiegend von Männern besucht wird. So ist es auch bei den Interstitial Ads so, dass Sie diese immer nur im Einzelfall schalten sollten und die Frage auch hier, wie bei den einfachen Google Ads, nicht pauschal zu beantworten.


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