AllgemeinGoogle Ads 15. November 2024
Vier kostenlose Tools zur Keyword Recherche
Wofür benötige ich eigentlich ein Keyword-Tool? Ich weiß doch selbst am besten, welches Produkt oder welche Dienstleistung ich verkaufe. Das ist dann auch mein Keyword. Oder nicht? Ganz so einfach ist es nicht immer. Die Keyword-Recherche gibt mit Antworten auf die Frage, welche Suchbegriffe in den Suchmaschinen auch wirklich gefragt sind. Und das muss nicht immer notwendigerweise der Kernbegriff meiner Marke sein. Die Keyword-Recherche gibt mir Hinweise darauf, nach welchen Lösungen ein potenzieller Kunde sucht, welche Antworten er sich wünscht. Und sie hilft mit dabei herauszufinden, welche anderen Begriffe noch im Zusammenhang mit meinen Produkten stehen. Ich kann mit einer Keyword-Recherche auch Longtail-Phrasen sichtbar machen. Das sind Kombinationen aus mehreren Keywords, ja das können sogar komplette Sätze oder Fragestellungen sein.
Keyword-Recherche für SEO
Eine Keyword-Recherche kann sowohl für die Suchmaschinenoptimierung, wie auch für das Suchmaschinenmarketing sinnvoll sein. Suchmaschinenoptimierung bedeutet, die eigene Webseite so zu optimieren, dass sie von der Suchmaschine gut verstanden wird. Das hat also mit dem eigenen Content zu tun und in diesem Zusammenhang vor allem mit den Textinhalten. Google (und natürlich auch die anderen Suchmaschinen) setzen sich das Ziel, jeder Webseite eine bestimmte thematische Relevanz zuzuordnen. In den frühen Zeiten der Suchmaschinenoptimierung genügte es, ein bestimmtes Keyword häufig in den Texten auf der eigenen Internetpräsenz zu wiederholen. Die Suchmaschine zählte die Anzahl der Schlüsselwörter und setzte entsprechende Relevanzkriterien an. Heute arbeiten Suchmaschinen nach semantischen Kriterien. Das bedeutet, sie versuchen Textinhalte (und auch anderen Content) so zu verstehen, wie ein Mensch sie betrachtet. Dabei ist es nicht immer hilfreich, ein bestimmtes Keyword ständig zu wiederholen, sondern auf natürliche Weise einen thematischen Rahmen zu schaffen, der für einen bestimmten Themenkreis Relevanz schafft. Dabei werden auch Synonyme relevanter Keywords verstanden und Begriffe im thematischen Umfeld spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Keyword-Recherche für SEM
Die Keyword-Recherche spielt auch für das Suchmaschinenmarketing eine wichtige Rolle. Das ist die bezahlte Werbung bei der Suchmaschine selbst. Hier treffen Suchanfragen und die Schaltung von Anzeigen unmittelbar aufeinander. Sie können im Zusammenhang mit den Ads Anzeigen bei Google selbst auswählen, ob ein Keyword direkt in der Suchanfrage enthalten sein muss, damit Ihre Anzeige geschaltet wird oder ob auch semantisch relevante Bezüge eine Rolle spielen sollen. Sie können beim Suchmaschinenmarketing Keywords also ganz frontal bewerben, während bei der Suchmaschinenoptimierung neben dem Keyword selbst mehrere hundert Rankingfaktoren eine Rolle spielen, ob Ihre Webseite im Zusammenhang mit einer Suchanfrage angezeigt wird.
Die Vielfalt der Tools zur Keyword Recherche
Google stellt selbst mehrere kostenlose Tools zur Verfügung, die Sie in Ihre Keyword Recherche einbeziehen können. Diese sollen am Ende des Artikels ausführlicher betrachtet werden. Und dann gibt es kostenlose und kostenpflichtige Keyword-Tools unterschiedlicher Anbieter. Manchmal gibt es auch die Kombination aus beidem: Ein Keyword-Tool ist als eingeschränktes Angebot kostenlos verfügbar und kann in seiner Vollversion kostenpflichtig genutzt werden. Die Einschränkungen können sich dabei auf den Umfang der nutzbaren Funktionen beziehen, aber auch auf die Anzahl der Suchanfragen. Die verschiedenen Keyword-Tools unterscheiden sich in Hinsicht auf die Größe ihrer Datenbestände, auf die Usability und die Eigenschaften der Daten. Auch lokale Aspekte können bei der Auswahl von Keyword-Tools eine Rolle spielen: Wie gut ist das entsprechende Tool bei Keywords aus der deutschen Sprache? Rund 200 Keyword-Tools buhlen um die Gunst der Anwender. Nachfolgend sollen vier interessante Optionen vorgestellt werden.
Je mehr es den Suchmaschinen gelingt, die Sprache des Menschen nachzuvollziehen, desto wichtiger wird auch der Zusammenhang zwischen Fragen und Antworten. Genau an diesem Punkt setzt das Recherche-Tool „Answer the Public“ an. Die Suche in den Suchmaschinen wird zunehmend als Frage formuliert, nicht nur als eine Folge von Suchbegriffen. Die Sprachsuche über das Mikrofon des Laptops oder vor allem auch des Smartphones beschleunigt diese Entwicklung weiter. Und so spielt vor allem auch im Zusammenhang mit der Suchmaschinenoptimierung die Kunst, Antworten auf Fragen zu formulieren, eine immer größere Rolle. Bei bestimmten als Frage gestellten Suchanfragen bietet Google prominent platziert auch eine Auswahl bestimmter Antworten an, die sich aus den Inhalten relevanter Webseiten zusammensetzen. Antworten, die direkt zu Ihrem eigenen Content weiterlinken. Das Tool „Answer the Public“ setzt sich das Ziel, die wichtigsten Keyword mit unterschiedlichen Fragewörtern zu kombinieren. Im Zusammenhang mit den Ergebnissen der Recherche werden auch Präpositions-Schlüsselwörter angegeben. Die Datenbasis wird bei diesem Tool über die Autovervollständigung Daten der Suchmaschinen erhoben. Der Nutzer erhält mit diesem Konzept der Keyword-Recherche einen tiefergehenden Einblick in die Art und Weise, wie Suchende die Suchmaschine für die eigene Recherche nutzen. Die kostenlose Version von Answer the Public schränkt die Anzahl der täglichen Anfragen pro Nutzer ein.
Das kostenlose Tool „Keywords Everywhere“ können Sie als Add-On in Ihren Browser einbinden. Vorausgesetzt, Sie nutzen Firefox oder Chrome als Browser. Sie bekommen durch dieses Add-On Zusatzinformationen bei Ihrer eigenen Suche in den Suchmaschinen Google, Youtube und Bing angezeigt. Dabei erhalten Sie Informationen über die folgenden Parameter:
– Suchvolumen: Wie oft wurde die Suchanfrage in den vergangenen 12 Monaten in die Suchmaschine eingegeben?
– Kosten pro Klick: Welchen Betrag bezahlen Werbetreibende für eine Anzeige bei Google oder Bing, die im Zusammenhang mit der Suchanfrage steht?
– Wettbewerb: Wie viele Werbetreibende schalten Anzeigen für dieses spezifische Keyword?
– Trenddaten: Die historischen monatlichen Trenddaten bei Google und YouTube, erhoben seit 2004 (Google) bzw. seit 2008 (YouTube).
Keywords Everywhere bietet auch die Option, die 5000 wichtigsten Keywords anzuzeigen, die im Zusammenhang mit den Top-20 gerankten Webseiten zu einer Suchanfrage stehen. Keywords Everywhere vereinigt die Funktion von Keyword-Tools und dem Google Keyword-Planer auf einer Oberfläche. Die erstellten Daten können auch in den Dateiformaten CSV PDF oder Excel heruntergeladen werden.
Mit Hilfe des Tools „Also Asked“ können Sie verstehen lernen, welche Fragen und Phrasen thematisch zusammenhängen. Nach der Eingabe eines Suchbegriffs erhalten Sie dazu passende Fragen. Diese Fragen können Sie als Quelle für Keywords und Longtail-Suchanfragen nutzen. Das sind Fragen, die Sie in Ihren Content integrieren und die bei der Auswahl von Keywords für Ad-Anzeigen in den Suchmaschinen in Betracht gezogen werden können. Eine kostenlose Online-Recherche ist ohne Anmeldung direkt auf der Webseite möglich. Wählen Sie hierzu die gewünschte Sprache und Region aus. Meistens erhalten Sie schon nach wenigen Sekunden Inspirationen für entsprechende Fragestellungen. Möchten Sie einen Vorschlag vertiefen, so können Sie weitere Ideen passend zu einer gezielten Frage öffnen. Die Anzahl der möglichen täglichen Suchanfragen ist bei der kostenlosen Nutzung begrenzt. Mit einer kostenlosen Registrierung können Sie die täglichen Suchanfragen erhöhen. Für den Export Ihrer Daten im PNG- oder CSV-Format benötigen Sie eine kostenpflichtige Registrierung. Das Tool stützt sich auf eine Datenbasis, die über die Vorschläge von Google in der Rubrik „People Also Asked“ generiert werden.
Das kostenlose Tool „Side-by-Side SEO Comparison“ befasst sich direkt mit dem Quellcode von Websites. Dabei wird dokumentiert, wie häufig einzelne Begriffe in den Überschriften und im Content platziert sind. Welche Phrasen werden häufig genutzt? Auf diese Weise bekommen Sie einen interessanten Einblick in die Online-Strategie Ihrer Mitbewerber. Auch die Ankertexte der internen Verlinkung und die Keywords in den Header-Elementen und den Meta-Beschreibungen können analysiert werden. Sie können das Werkzeug ohne Registrierung direkt über die Webseite nutzen. Hierzu können Sie zwei bis fünf URLs in die Suchanfrage eingeben. Das Tool nimmt selbst keine Bewertung der Ergebnisse vor. Sie müssen irrelevante Begriffe, die auf den analysierten Webseiten selbst ausgrenzen. Das können dann Wörter wie „und“, „der“ oder „das“ sein. Beachten Sie auch, dass hier nur Keywords gezählt werden. Eine semantische Betrachtung der Inhalte findet nicht statt. Die Suchmaschinen selbst sind in dieser Hinsicht schon mindestens einen Schritt weiter.
Weitere interessante Tools zur Keywordrecherche
Der Link-Assistant Rank Tracker stützt sich auf 23 verschiedene Keyword-Recherche Tools. Das sind einerseits die Vorschläge von Google, Bing und auch von Amazon, wie auch der Google Ads Keyword Planer und die Google Search Console. Der Rank Tracker verfügt über eine umfangreiche Datenbank mit den SEO-Keywords, die für Mitbewerber eines Suchthemas relevant sind. Auch ein Longtail Keyword- und Fragegenerator ist beim Rank-Tracker von Link-Assistant verfügbar. Das Tool steht in einer kostenlosen und in einer kostenpflichtigen Variante zur Option. Für die meisten Anwendungen ist die kostenlose Version ausreichend.
Mit dem „Keyword Tool Dominator“ können Sie Produkt-Keywords bei Amazon, Etsy oder Ebay finden. Das Tool ist also vor allem dann sinnvoll, wenn Sie sich für produktabhängige Suchanfragen interessieren. Oder auch, wenn Sie Ihre Produkte selbst bei Amazon anbieten möchten. Als Suchergebnis erhalten Sie eine Ideenliste an Suchbegriffen. Das genaue Suchvolumen eines Keywords wird leider nicht angezeigt. Das kostenlose Konto beschränkt Sie auf drei Suchanfragen pro Tag. Die Ergebnis-Daten jeder Suche können auch in der kostenlosen Variante heruntergeladen werden. Manche Tools bieten auch die Option einer regional eingeschränkten Suche an.
QuestionDB stützt sich auf die Fragen und Antworten des Social-News Aggregators Reddit, die täglich von Millionen Menschen genutzt wird, um Lösungen oder Antworten zu finden. Die umfangreiche Datenbank von QuestionDB nimmt eine Bewertung der Relevanz von Fragen sortiert nach Keywords und Kategorien vor. Als Empfehlung von QuestionDB kommen meistens weit gefasste Keywords in Betracht.
Wenn Sie sich für die Unterschiede zwischen dem Nutzerverhalten der unterschiedlichen Suchdienste interessieren, dann ist Soovle ein interessantes Tool. Soovle stellt die Suchanfragen bei Wikipedia, Google, Amazon, YouTube, Bing und Yahoo gegenüber. Die Ergebnisse der kostenlosen Anfrage werden quasi in Echtzeit direkt über die Webseite von Soovle generiert. Eine kostenpflichtige Variante wird nicht angeboten.
Ein recht einfaches und geradliniges Tool zur Keyword-Recherche ist das „SEMrush Keyword Magic Tool“. Mit einem kostenlosen Nutzerkonto können Sie täglich bis zu 10 Abfragen durchführen. Als Ergebnis Ihrer Abfrage erhalten Sie Keywords, Wortgruppen, verwandte Suchbegriffe und W-Fragen.
Nur zeitlich begrenzt kostenlos ist der KWFinder. Dieses Tool bietet einen recht umfassenden Service für die Recherche nach Keywords, Autocomplete-Vorschlägen, Trends und CPC. Sehr interessant: Zu jedem Keyword können auch die Suchergebnisse angezeigt werden. Auch Shares in den Sozialen Netzwerken werden in die Ergebnisse einbezogen. Über den Keyword Difficulty Score können Sie Keywords mit schwacher Konkurrenz finden und über die Import-Funktion können Sie gleich mehrere Hundert Keywords gleichzeitig überprüfen lassen.
Mit einer modernen Oberfläche präsentiert sich seit einiger Zeit „Ubersuggest“. Dieses Tool ist vor allem für einen schnellen Überblick über Longtail-Keywords sinnvoll. Sie können sich mit Ubersuggest auch anzeigen lassen, über welche Keywords Ihre Mitbewerber ranken. Eine eingeschränkte Version ist kostenlos nutzbar, für den vollen Funktionsumfang müssen Sie in die Premium-Version 20 Euro pro Monat investieren.
Gänzlich kostenlos ist hingegen Seorch. Mit diesem Tool gelingt es Ihnen, sich einen schnellen Überblick über die Keywords zu einem bestimmten Thema zu verschaffen. Hierbei kommen Keyword-Vorschläge von verschiedenen Diensten, wie etwa Bing, Yandex, Amazon, YouTube oder Wikipedia zum Einsatz. Das Tool zeigt Ihnen W-Fragen an und stellt auch einen Export der Daten im CSV-Format zur Verfügung.
Tools von Google
Wenn Sie Ihre Webseite für die Suchergebnisse von Google optimieren oder Google Ads Anzeigen schalten möchten, dann ist es sicherlich auch naheliegend, wenn Sie direkt die Tools von Google benutzen. Einige der zuvor angesprochenen Keywords-Tools stützen sich für den Aufbau und Unterhalt der eigenen Datenbestände ebenfalls auf Google. Der Marktführer der Suchmaschinen biete selbst vielfältige Services für die Recherche von Keywords an.
Die Google Search Console richtet sich an Kunden der Google Ads Anzeigen. Sie wird aber auch für die Keyword-Recherche für die Suchmaschinenoptimierung bei Google eingesetzt. Sie können hier Ihre aktuellen Keywords mit den Impressionen und CTRs abgleichen. Die Search-Console liefert Vorschläge ähnlicher Suchbegriffe und ist auf diese Weise immer wieder eine Inspiration für die Suche nach relevanten Keywords für SEM und SEO. Behalten Sie allerdings im Blick, welche Begriffe tatsächlich relevant für Ihre Neukunden sind. Die Vorschläge der Google Search Console sind manchmal weit gestreut. Die Google Search Console ist kostenlos mit einem Google Account nutzbar. Auch dann, wenn Sie tatsächlich keine aktiven Ads Anzeigen geschaltet haben.
Auch der Google Ads Keyword Planer ist kostenlos nutzbar. Einschränkungen sind allerdings in Hinsicht auf einzelne Bereiche eingeschränkt sein. Für die exakte Analyse des Suchvolumens können externe Tools sinnvoll sein. Der Google Ads Keyword Planer kann eine gute Hilfe sein, Parameter, wie das Suchvolumen, die Klickkosten, di Werbe Konkurrenz und saisonale Schwankungen miteinander zu verknüpfen. Dieses Tool kann Ihnen dabei helfen, den richtigen Zeitpunkt für Ihre Anzeigen zu optimieren. Für die Suchmaschinenoptimierung hat der Keyword-Planer nur eine geringe Relevanz, es sei denn, Ihr Content soll sich uhrzeitabhängig verändern.
Die saisonale Relevanz von Keywords können Sie auch mit Google Trends untersuchen. Wie häufig werden relevante Suchbegriffe zu bestimmten Zeiten gesucht? Welche Begriffe gewinnen an Relevanz, welche Suchphrasen spielen keine Rolle mehr? Auch für die lokale Suche liefern die Google Trends interessante Antworten. Wie entwickeln sich Neologismen, die für Ihr Angebot in naher Zukunft relevant werden könnten? Wann lohnt es sich, diese in den Content der eigenen Webseite oder in die Strategie der Ads Anzeigen einzubeziehen? Sie haben auch die Möglichkeit, sich bei Google Trends ähnliche Abfragen anzeigen zu lassen. Das ist immer wieder eine lohnenswerte Inspiration für die eigene Kampagne. Ergänzend zu den Google Trends können Sie auch die YouTube Trends für die eigene Keyword-Recherche nutzen. Auch dann, wenn Sie keinen eigenen YouTube Kanal betreiben. Nicht selten nehmen Suchanfragen auf der Videoplattform Trends vorweg, die sich zeitnah auch in der Webseitensuche abzeichnen. Manchmal gibt es auch exakt die umgekehrte Entwicklung. Im Gegensatz zur Google Search Console werden Ihnen bei Google Trends keine Daten zum absoluten Suchvolumen, CPC oder der Konkurrenz angezeigt. Interessante Trends-Ergebnisse können Sie aber im Anschluss in der Google Search-Console weiter begutachten.
Sie können auch Google Suggest für Ihre Keyword-Recherche nutzen. Dies ist kein explizites Keyword-Tool, sondern primär eine Hilfe für den Suchenden bei Google. Google Suggest schlägt Ihnen häufig nachgefragte Suchbegriffe vor, während Sie eine Eingabe in die Google Suche tätigen. Analog hierzu können auch die Produktvorschläge bei Amazon zu einer interessanten Inspiration für neue Keywords werden.